Nekrolog für Ehrenmitglied Albert Vitali

Geschrieben von Schwingklub Surental

Die Schwingergemeinde trauert um den am 26. Juni 1955 geborenen Albert Vitali, der am 12. Juni 2020 unverhofft schnell an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben ist. Während 50 Jahren war Albert Vitali intensiv mit dem Schwingsport verbunden und leistete wichtige Funktionärsarbeit von der Klubebene bis hinauf auf nationaler Stufe.

Als Albert Vitali aus dem luzernischen Oberkirch den Weg zum Schwingsport fand, war er 15 Jahre alt. Gemeinsam mit dem fünf Tage älteren Bruno Stofer trat er dem Schwingklub Surental bei und pflegte mit ihm nicht nur eine schöne Freundschaft, sondern prägte auch massgeblich den Schwingsport von der Stufe Schwingklub bis hin zum Eidgenössischen Schwingerverband. Sportlich waren für den Sennenschwinger die beiden Kranzgewinne 1978 am Waadtländer Kantonalschwingfest sowie 1981 am Luzerner Kantonalschwingfest die grössten Erfolge im Sägemehl.

Bereits 1980 wurde seine Funktionärslaufbahn noch im Aktivalter lanciert. Vier Jahre amtete er als Technischer Leiter bei den Aktivschwingern, ehe er zehn Jahre lang als Klub-Vizepräsident die Vereinsarbeit mitleitete. Noch während seiner Zeit als Vizepräsident vom Schwingklub Surental nahm Albert Vitali 1993 das Amt als Mitglied in der Verwaltungskommission der Schwingerhilfskasse des Eidgenössischen Schwingerverbandes an. Bis 2002 war er Mitglied, danach präsidierte er diese gar sechs Jahre lang an.

Noch bevor der Surentaler als Präsident der Hilfskasse amtete, machte er als umsichtiger OK-Präsident beim Innerschweizer Schwingfest 1993 in Sursee, gleichzeitig das Jubiläums-Schwingfest vom ISV zum 100-Jahr-Jubiläum, von sich Reden. Speziell an diesem Fest war auch die Schlussgangteilnahme seines Bruders Werner. Zwei Jahre später war erneut Sursee Gastgeber eines schwingerischen Anlasses, dem Albert Vitali vorstand. In der Stadthalle Sursee wurde die 100-Jahr-Jubiläumsfeier des Eidgenössischen Schwingerverbandes abgehalten.

Ein dritter OK-Präsident-Posten bei einem vom Schwingklub Surental organisierten Anlass innert vier Jahren folgte 1996, als in seiner Heimat Oberkirch das Luzerner Kantonale Schwingfest ausgetragen wurde. Albert war bereits zehn Jahre die tragende Figuar am Luzerner Kantonalen Schwingfest 1986 in Oberkirch, wo er zum ersten Mal als versierter OK-Präsident in dieser auf ihn zugeschnittene Funktion auf sich aufmerksam machte. Im Jahre 1999 schliesslich gehörte er als Präsident der Baukommission zu den treibenden Kräften beim Ausbau der Schwinghalle vom Schwingklub Surental beim Schulhaus St. Georg in Sursee.

Besonders gerne erinnerte sich Albert Vitali aber vor allem an die Zeit im Organisationskomitee vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2004 in Luzern zurück. Als Vizepräsident nahm er eine wichtige Rolle ein und pflegte mit seinen OK-Kollegen bis zuletzt eine Freundschaft, die über die Organisation des Grossanlasses hinausging. Unvergesslich waren die vielen Stunden mit dem OK-Chörli unter der Leitung von Ruedi Bieri. Ein treuer Begleiter war Albert Vitali auch bei seinem Bruder Werner, der 1998 als Höhepunkt seiner schwingerischen Laufbahn den Schlussgang am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Bern gegen den späteren Schwingerkönig Jörg Abderhalden bestreiten konnte.

Als Höhepunkt seiner schwingerischen Arbeiten wurde Albert Vitali 2008 zum Ehrenmitglied des Eidgenössischen Schwingerverbandes aufgenommen, nachdem er zuvor schon die Ehrenmitgliedschaften vom Innerschweizer Schwingerverband, Luzerner Kantonalen Schwingerverband und vom Schwingklub Surental erhalten hatte. Neben ihm wurde genau an der gleichen Abgeordnetenversammlung in Schwyz auch sein langjähriger Wegbegleiter Bruno Stofer zum Ehrenmitglied ernannt, womit sich für die beiden Schwingerfreunde ein Kreis schloss.

Auch nach der Verleihung der höchsten Funktionärsauszeichnung im Schwingsport blieb Albert Vitali dem Schwingsport nahe verbunden. Auch während seiner Zeit als FDP-Nationalrat von 2011 bis 2020 war er ein gern- und oftgesehener Gast an Schwingfesten oder schwingerischen Anlässen. Bis zuletzt war der gemeinsame Besuch vom Brünig-Schwinget mit Schwingerfreunden in jedem Jahr ein Erlebnis. Auch für seine weitere grosse Leidenschaft, das Jodeln, fand er immer Zeit. Die Probe jeweils am Mittwochabend war ihm sehr wichtig. Ebenfalls wichtig war ihm seine Kaninchenzucht.

An erster Stelle stand bei ihm aber immer die Familie. Gemeinsam mit Ehefrau Klara zog er in Oberkirch die Söhne Marco, Ivo und Reto auf. Alle drei folgten der Leidenschaft des Vaters und bestritten als Nachwuchsschwinger Schwingfeste beim Schwingklub Surental. Der älteste Sohn Marco ist zudem als versierter OK-Präsident vom Surentaler Frühjahrsschwinget und frisch gewählter Vizepräsident beim Schwingklub Surental bereits in die Fussstapfen des Vaters getreten.

„Bärtu“, wie ihn seine Schwingerkollegen nannten, hatte aber auch immer ein offenes Ohr bei Fragen rund um den Schwingsport, und das nicht nur auf Klubebene, sondern er stand mit Rat und Tat bis auf höchster Verbandsebene stets zur Verfügung. Zuletzt schrieb er für das Jubiläumsbuch zum 100-Jahr-Jubiläum vom Schwingklub Surental im Herbst 2019 das Vorwort. Der unverhofft schnelle Todesfall verhindert, dass er das Endwerk zum 100-Jahr-Jubiläum vom Schwingklub Surental selber bestaunen konnte.

Mit Albert Vitali verliert der Schwingsport nicht nur einen „Chrampfer“ erster Güte, sondern vor allem einen sehr guten Schwingerfreund. Wir verlieren einen geschätzten Schwingerkameraden, der während 50 Jahren für den Schwingsport auf allen Stufen grossartige und sehr wertvolle Arbeit geleistet hat. Wir trauern aber auch um einen guten Freund. Für sein Schaffen im Dienste unserer schönen Ideale danken wir ihm übers Grab hinaus und werden sein Andenken stets in Ehren halten.

Lieber Albert, wir danken dir für Alles und werden dein Andenken immer in Ehren halten. Ruhe in Frieden.

 

Manuel Röösli und Bruno Stofer

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